Ob man sich als Teil der deutschen Minderheit definiert, ist eine bewusste persönliche Entscheidung, die Teil der eigenen Identitätsfindung ist. Als Einzelperson, aber auch als Gruppe fragen wir uns regelmäßig wer wir sind. Da auch die Identitätsmerkmale, die uns als Angehöriger der deutschen Minderheit definieren, sich mit jeder neu heranwachsenden Generation in Frage gestellt werden und deswegen einem ständigen Wandel unterzogen sind, beschäftigen wir uns regelmäßig mit unser eigenen Identität. Deswegen war es in der Konzeption der neuen Dauerausstellung ein logischer Schritt, Identität als roten Faden für die Ausstellung herzunehmen.
Die deutsch gesinnten Nordschleswiger hatten anfangs einen eigenständigen Staat Schleswig-Holstein im Blick, fanden sich 1867 aber in einer Preußischen Provinz wieder. Mit den Jahrzenten gewöhnte man sich an diesen Gedanken bis 1920 die Volksabstimmung sie zu Bürgern des Staate Dänemark machte. Einen Staat, den sie nicht wollten und sie sich nicht mit identifizieren konnten. Die Nationalsozialisten kamen mit einem neuen Angebot, das sie vermeintlich wieder dichter an eine deutsche Volksgemeinschaft hätte führen sollen. Folgen waren Tod und eine noch härtere Abgrenzung zu den dänischen Nachbarn. 1945 musste man sich an den Gedanken gewöhnen zukünftig im dänischen Staatsgebiet zu verbleiben und als Bürger dieses Staates ein Teil der Gesellschaft zu werden. Ein Gedanke, der aber auch von der dänischen Mehrheit akzeptiert werden musste, um in Realität umgesetzt zu werden. Im groben Ganzen sind wir heute bei diesem Punkt angekommen. Akzeptierte Bürger des dänischen Staates und Teil der Gesellschaft zu sein und gleichzeitig einen wie auch immer deutsch geprägten Kern behalten zu haben. Ob damit die Identitätsfindung der Minderheit abgeschlossen ist?
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