In der Dauerausstellung des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg/Sønderborg steht die Geschichte, Kultur und Identität der deutschen Minderheit in Dänemark im Mittelpunkt. Auf rund 300 Quadratmetern gibt die Ausstellung einen lebendigen Einblick in das deutsch-dänische Grenzland – vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Anhand von persönlichen Geschichten, originalen Objekten, interaktiven Stationen und digitalen Elementen werden zentrale Themen wie Identität, Sprache, Kultur, Schule, Alltag, Politik und Zugehörigkeit vermittelt. Die Ausstellung lädt nicht nur zum Entdecken ein – sondern auch zum Nachdenken über eigene Identität, Minderheitenfragen und das Zusammenleben in einer Grenzregion.
Auf drei Etagen erwarten dich eindrucksvolle Themenräume, die zentrale Aspekte des deutsch-dänischen Grenzlandes beleuchten – von der Volksabstimmung über die NS-Zeit bis hin zu Kultur, Schule und heutigen Perspektiven.
Der Willkommensbereich mit Kasse, Information und Veranstaltungs- und Sonderausstellungsfläche.
Raum 1: Identitäts-Intro – Was ist Identität?
Raum 2: Zeitleiste – Eine Übersicht der wichtigsten Ereignisse zur Entstehung der deutschen Minderheit in Nordschleswig.
Raum 3: Volksabstimmung – Nordschleswig 1920: Volksabstimmung und Grenzziehung
Raum 4: Nationalsozialismus – Die deutsche Minderheit im „Dritten Reich“.
Raum 5: Perspektivierung – Minderheitenleben zwischen zwei Kulturen.
Raum 6: Kultur – Kultur- und Vereinsleben der Minderheit.
Raum 7: Kulturkabinett– Ausgewählte Exponate erklärt.
Raum 8: Schule – Bildung als Herzstück der Identität.
Raum 9: Knivsberg – Symbolischer Ort für das Gemeinschaftsgefühl.
Raum 10: Identitäts-Outro – Reflexion und Perspektive: Was es bedeutet Minderheit zu sein.
Bilder und Gegenstände des nordschleswigschen Künstlers A.G. Nissen.
Versammlungs- und Ausstellungsfläche mit wechselnden Werken nordschleswigscher Künstler*innen.
Auf der Terrasse genießt du einen wunderbaren Panoramablick über Sonderburg/Sønderborg.
Ob man sich als Teil der deutschen Minderheit definiert, ist eine bewusste persönliche Entscheidung, die Teil der eigenen Identitätsfindung ist. Als Einzelperson, aber auch als Gruppe fragen wir uns regelmäßig wer wir sind. Da auch die Identitätsmerkmale, die uns als Angehöriger der deutschen Minderheit definieren, sich mit jeder neu heranwachsenden Generation in Frage gestellt werden und deswegen einem ständigen Wandel unterzogen sind, beschäftigen wir uns regelmäßig mit unser eigenen Identität. Deswegen war es in der Konzeption der neuen Dauerausstellung ein logischer Schritt, Identität als roten Faden für die Ausstellung herzunehmen.
Die deutsch gesinnten Nordschleswiger hatten anfangs einen eigenständigen Staat Schleswig-Holstein im Blick, fanden sich 1867 aber in einer Preußischen Provinz wieder. Mit den Jahrzenten gewöhnte man sich an diesen Gedanken bis 1920 die Volksabstimmung sie zu Bürgern des Staate Dänemark machte. Einen Staat, den sie nicht wollten und sie sich nicht mit identifizieren konnten. Die Nationalsozialisten kamen mit einem neuen Angebot, das sie vermeintlich wieder dichter an eine deutsche Volksgemeinschaft hätte führen sollen. Folgen waren Tod und eine noch härtere Abgrenzung zu den dänischen Nachbarn. 1945 musste man sich an den Gedanken gewöhnen zukünftig im dänischen Staatsgebiet zu verbleiben und als Bürger dieses Staates ein Teil der Gesellschaft zu werden. Ein Gedanke, der aber auch von der dänischen Mehrheit akzeptiert werden musste, um in Realität umgesetzt zu werden. Im groben Ganzen sind wir heute bei diesem Punkt angekommen. Akzeptierte Bürger des dänischen Staates und Teil der Gesellschaft zu sein und gleichzeitig einen wie auch immer deutsch geprägten Kern behalten zu haben. Ob damit die Identitätsfindung der Minderheit abgeschlossen ist?
Telefonisch sind wir an unseren Öffnungstagen von 10–15:45 Uhr erreichbar.
Ring til os på åbningsdage kl. 10–15:45.
CVR-Nr: 40727175